Schießsport - Geschichtliches

Der Schießsport hat insbesondere in Europa eine lange Tradition.

Das Schützenwesen geht auf die Nachtwachen und Bürgerwehren der Städte zurück. In Deutschland und in den angrenzenden Nachbarländern gibt es z. B. bereits seit dem Mittelalter Schützengilden:

  • im 13. Jhrd. gründen Ordensgeistliche Schützenbrüderschaften im Armbrustschießen
  • 1220: Gründung der privaten Schützengesellschaft in Goslar
  • erster bezeugte Schützenwettbewerb wird 1442 in Zürich (Schweiz) abgehalten
  • im 15. Jhrd. wurde nach der Erfindung des Schießpulvers unterteilt in Armbrust und Feuerschützen
  • im 19. Jhrd entstand durch Erfindung des Hinterladers die Entwicklung des heutigen Schießsports

Nach den Befreiungskriegen (1815) setzte ein Aufschwung im Vereinswesen ein, von dem auch der Schießsport profitierte. Nach dem verlorenen Zweiten Weltkrieg wurden alle Schützenvereine in Deutschland offiziell von den vier Siegermächten verboten und erst in den folgenden Jahren in der jungen Bundesrepublik wieder erlaubt. Insbesondere die Erlaubnis zur Wiedergründung des Deutschen Schützenbundes (DSB) 1951, der bereits 1861 in Gotha gegründet worden war, sorgte in Deutschland für einen erneuten Aufschwung im Schießsport. In der Folge wurden ab Mitte der 1950er-Jahre auf Kreis-, Bezirks- und Landesebenen die Strukturen für eine moderne Sportorganisation geschaffen.

  • 1861: Gründung des Deutschen Schützenbundes in Gotha
  • 1890: Verbreitung von Pistolenschießen; erste Weltmeisterschaften
  • 1896: als begeisterter Schütze sorgte Olympia-Neugründer Baron Pierre de Coubertin dafür, dass Schießen in den olympischen Wettbewerb aufgenommen wurde

Das Schießen war bis auf die Jahre 1904 und 1928 stets Bestandteil der Olympischen Spiele, wobei der Umfang der Disziplinen stark variierte. Starke Veränderungen traten nach dem 2. Weltkrieg ein. Zu dem heutigen Stand führten grundlegende Neuerungen, die 1984 vorgenommen wurden. Diese ergaben eine stärkere Betonung der Luftdruckdisziplinen und eine strikte Trennung in Frauen- und Männerdisziplinen.

  • 1968: erstmals sind Frauen gleichberechtigt dabei
  • ab 1972: Verzicht auf das großkalibrige Freie Gewehr
  • 1972: der Antrag Frauen-Konkurrenzen aufzunehmen wird abgelehnt
  • 1984 Olympische Spiele Los Angeles: Luftgewehr, KK-Dreistellungskampf, Sportpistole, Skeet- und Trapschießen für Frauen im Programm
  • 1985: Aufnahme der Luftpistole für Frauen beschlossen
  • 1989: Alle Scheiben wurden verkleinert
  • seit 1996 ist Doppeltrap im Wettkampfprogramm der Olympischen Spiele
  • seit 1996 wird im Gewehr- und Pistolenbereich auf elektronische Scheiben geschossen

Quellen: Wikipedia, schuetzenwesen.eu, www.personal.uni-jena.de